- 14. Mai 2024
CO2-Preis – wie wirkt sich die zu erwartende Steigerung aus?
Das Mercator Research Institute on Global Commons and Climate Change (MCC) gGmbH veröffentlichte im April 2023 mit Unterstützung des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) im Rahmen des Kopernikus-Projekts Ariadne (FKZ 03SFK5J0) eine Kurzanalyse zur möglichen Größenordnung der CO2-Bepreisung bis 2045 und daraus resultierende Preissteigerungen bei fossilen Kraft- und Heizstoffen.
Werden Emissionen nicht im großen Umfang durch andere Klimaschutzmaßnahmen wie Förderprogramme, Verbote oder Standards eingespart, seien in den Sektoren Gebäude und Verkehr hohe CO2-Preise von 200-300 €/tCO2 in 2030 und bis zu 370-670 €/tCO2 in 2045 möglich.
Für eine vierköpfige Familie, die einen Verbrenner-PKW nutzt und mit Öl heizt, würde sich ohne Anpassungen in den nächsten 20 Jahren eine mittlere Belastung durch den CO2-Preis von 31.000 € (MFH, Stadt) bzw. 35.000 € (EFH, Land) einstellen.
Dadurch entständen starke Anreize für emissionssenkende Verhaltensanpassungen und Investitionen in klimaneutrale Technologien. Ein zeitnaher Umstieg auf eine Wärmepumpe lohne sich in diesem Fall selbst bei einer hohen Restlebensdauer der Ölheizung.
Entscheidend dafür sei eine glaubwürdige Umsetzung von mit den Klimazielen kompatiblen CO2-Preisen, sodass Investitionsentscheidungen vor dem Hintergrund langfristig hoher CO2-Preise getätigt werden. Gleichzeitig sei zu berücksichtigen, dass hohe CO2-Preise für Haushaltsgruppen mit beschränktem Zugang zu emissionsneutralen Technologien eine enorme finanzielle Belastung darstellen.
(aus: Mercator Research Institute on Global Commons and Climate Change (MCC) gGmbH, 17. April 2023, CO2-Bepreisung zur Erreichung der Klimaneutralität im Verkehrs- und Gebäudesektor: Investitionsanreize und Verteilungswirkungen, Matthias Kalkuhl, Maximilian Kellner, Tobias Bergmann, Karolina Rütten, Seite 13-14.)